Arbeit im Zwangskontext

Mag. Markus Antesberger

ist Abteilungsleiter bei NEUSTART am Standort Steyr

Auf dem Bild sieht man Markus Antesberger
Foto: Markus Antesberger

Wie sieht ein Arbeitstag bei dir aus, was sind deine Aufgaben?

Die Arbeitstage sind üblicherweise in unterschiedlichem Ausmaß durchmischt mit administrativen sowie Leitungs- und sozialarbeiterischen Aufgaben. Letztere beziehen sich ganz konkret auf Termine mit Klient*innen in den Leistungsbereichen Bewährungshilfe und elektronisch überwachter Hausarrest. In der Bewährungshilfe geht es darum, die zu Beginn der Betreuung festgestellten Ressourcen und Risikobereiche in enger Kooperation mit den Klient*innen Schritt für Schritt zu bearbeiten, sodass neuerliche Straftaten unwahrscheinlich werden. Im Grunde genommen geht es im elektronisch überwachten Hausarrest um die gleichen Inhalte, nur dass eben das Setting in Form eines Wochenplanes (elektronisch überwachter Hausarrest ist eine Form der Haft) wesentlich eingriffsintensiver für die Klient*innen ist.

Warum hast du dich für einen Sozialberuf entschieden?

Durch mein Studium der Soziologie war einerseits das Interesse an gesellschaftlichen Phänomenen bereits vorhanden und zumindest theoretisch intensiv bearbeitet. Was mir gefehlt hatte, war konkrete Arbeit mit Menschen. Somit lag die Sozialarbeit als Betätigungsfeld nahe und nach einem Schnupperpraktikum war für mich die Entscheidung klar

Welche Ausbildung hast du gemacht?

Ich habe ein Studium der Soziologie an der JKU absolviert und Zusatzausbildungen im Job absolviert (Gruppendynamik, Mediation). Die Mehrheit der Mitarbeiter*innen bei NEUSTART verfügt über ein abgeschlossenes Studium der Sozialarbeit.

Was sollte man für deinen Job mitbringen?

Flexibilität, Toleranz in Bezug auf unterschiedliche Lebensentwürfe der Klientinnen und Klienten, Empathie, Beharrlichkeit, Geduld, Neugier und die Fähigkeit, sich abzugrenzen.

Was sind die Herausforderungen in deinem Beruf?

Mehrheitlich Arbeit im Zwangskontext und somit die Notwendigkeit eine tragfähige und motivationsfördernde Arbeitsbeziehung herzustellen. Teilweise gibt es unterschiedliche Aufträge und Erwartungshaltungen von Auftraggebern (Gerichte und Staatsanwaltschaften einerseits, Klientinnen und Klienten andererseits). Arbeit mit Klientel, welches keine Lobby hat.

Was sind die Highlights in deiner Arbeit?

gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Vernetzungspartnern in der Justiz, Betreuungseinrichtungen und Behörden. Am Ende einer Zusammenarbeit mit Klientinnen und Klienten in der Rückschau feststellen zu können, was alles gelungen ist

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