Beeinträchtigte Menschen als Auftraggeber
MELANIE PFOSER
ist Persönliche Assistentin Volkshilfe LebensART GmbH.
Wie sieht ein Arbeitstag bei dir aus, was sind deine Aufgaben?
Mein Arbeitstag ist sehr abwechslungsreich: Die Aufgaben reichen kurz gesagt von der alltäglichen Körperpflege über die Assistenz beim Konzertbesuch bis hin zur Begleitung im Urlaub. Tatsächlich ist mein Arbeitsalltag jedoch viel umfangreicher. Im Prinzip erledige ich für meinen Auftraggeber jeden Handgriff, welchen er selbst aufgrund seiner körperlichen Beeinträchtigung nicht ausführen kann.
Warum hast du dich für einen Sozialberuf entschieden?
Ich wollte in einem Bereich arbeiten, in welchem ich etwas Sinnvolles tue. Das Konzept „Persönliche Assistenz“ unterstütze ich, weil körperlich beeinträchtigte Menschen dadurch selbstbestimmt leben können.
Welche Ausbildung hast du gemacht?
Für meine Tätigkeit als Persönliche Assistentin habe ich einen mehrtägigen Kurs absolviert. Regelmäßig besuche ich Fortbildungen. Den Großteil meiner Arbeit lerne ich jedoch bei beziehungsweise mit meinem Auftraggeber, der mir genau sagt, welche und wie ich Aufträge für ihn erledigen soll.
Was sollte man für deinen Job mitbringen?
Offenheit für Neues, Toleranz, Geduld und Flexibilität sind nur wenige Eigenschaften, die man für diesen Job mitbringen sollte. Wichtig ist, dass man gut auf die Auftraggeber*innen eingehen kann und dass man verlässlich, authentisch sowie sich stets der eigenen Grenzen bewusst ist.
Was sind die Herausforderungen in deinem Beruf?
Schwierig kann beispielsweise sein, dass man Aufträge im Sinne der Betroffenen erledigt und nicht wie man sie selbst, vielleicht auf andere Art und Weise, erfüllen würde. Aufgabe ist es, für einen anderen Menschen Tätigkeiten durchzuführen, welche aufgrund einer Beeinträchtigung selbst nicht ausgeführt werden können. Es geht dabei nicht darum, etwas so zu machen, wie man es selbst für am geeignetsten empfindet.
Was sind die Highlights in deiner Arbeit?
Mein persönliches Highlight ist zu sehen, wie ein Mensch durch mich und meine Kolleg*innen trotz schwerer körperlicher Beeinträchtigung selbstbestimmt und frei leben kann.