Man sieht im rechten Bildabschnitt Martin Beck vor dem Logo des Verein Vehikel
Bild: Verein Vehikel

ein positives Arbeitsumfeld schaffen

Mag. (FH) Martin Beck

ist Geschäftsführer beim Verein Vehikel, einer Kfz-Werkstatt, in der Auszubildende, im Rahmen einer zweijährigen Lehrausbildung, das Handwerk der Kfz-Technik bzw. Karosseriebautechnik erlernen. Dabei werden die jungen Menschen sozialpädagogisch unterstützt, mit dem Ziel, dass sie danach ihre Lehre am ersten Arbeitsmarkt fortsetzen und/oder einen Arbeitsplatz erhalten.

Im rechten Bildabschnitt sieht man Martin Beck vor dem Logo des Verein Vehikel
Bild: Verein Vehikel

Wie sieht ein Arbeitstag bei dir aus, was sind deine Aufgaben?

Grundsätzlich muss ich sagen, dass keiner meiner Arbeitstage einem anderen gleicht, was meinen Beruf sehr abwechslungsreich und oft auch spannend macht. Zusammenfassen lassen sich meine Aufgaben als Geschäftsführer darin, dass ich die Gesamtverantwortung für die Steuerung und Leitung des Vehikels innehabe. Dies beginnt bei der Planung, Budgetierung und Abrechnung, dem Controlling, der Konzeptionierung und natürlich auch der Mitarbeiter*innen-Führung bis hin zu der Vertretung des Vehikels nach Außen, Kontakte zu den Fördergebern und anderen Partnern. Die Liste ließe sich leicht noch fortführen, ich denke jedoch, man bekommt schon einen Eindruck. Wichtig ist mir in meinem Arbeitsalltag, den Kontakt zu meinen Mitarbeiter*innen und auch den Teilnehmer*innen in der Ausbildung zu pflegen. So steht meine Tür jederzeit für Sorgen oder Wünsche offen und mir ist es ein Anliegen darüber Bescheid zu wissen, was im Vehikel so los ist.

Die Vielfältigkeit meiner Arbeit wird alleine dadurch deutlich, dass das Vehikel eine Ausbildungseinrichtung für Jugendliche und junge Erwachsene im KFZ Bereich ist und wir diese Ausbildung in unserer KFZ Fachwerkstatt an realen Kundenaufträgen durchführen. Zu uns kann also jeder kommen und sein / ihr Auto fachgerecht reparieren lassen. Insofern leite ich einerseits eine Ausbildungseinrichtung und andererseits eine KFZ Werkstatt mit Kundenverkehr. Dieses breite Spektrum an Inhalten, mit welchen ich tagtäglich zu tun habe – von den Schwierigkeiten aber auch den schönen Momenten mit den Teilnehmer*innen in der Ausbildung bis hin zu den wirtschaftlichen Aspekten einer KFZ Werkstatt – bereitet mir besondere Freude in meinem Beruf.

Warum hast du dich für einen Sozialberuf entschieden?

Die Entscheidung für einen Sozialberuf entwickelte sich bei mir relativ spät. Während meiner Zeit des Zivildienstes, welchen ich bei der Volkshilfe absolvierte, kam ich mit vielen unterschiedlichen Menschen und deren vielfältigen persönlichen Hintergründe und Geschichten in Kontakt. Dabei merkte ich, dass mir die Arbeit mit Menschen Freude bereitete. Insbesondere die Perspektive, Menschen bei Schwierigkeiten im Leben zu begleiten und zu unterstützen, sowie die damit verbundenen Herausforderungen, machten dieses Berufsfeld für mich interessant.

Welche Ausbildung hast du gemacht?

Ich habe von 2004 bis 2008 Soziale Arbeit an der FH Kärnten studiert. Nach mehrjähriger Berufserfahrung in der niederschwelligen aufsuchenden Sozialarbeit begann ich meine Mitarbeit im Vehikel als Sozialarbeiter, später auch als pädagogischer Leiter. Nebenbei absolvierte ich einen Lehrgang im Bereich der Betriebswirtschaft am WIFI OÖ. Durch die bevorstehende Pensionierung der bisherigen Geschäftsführerin des Vehikels, bekam ich ab 2017 die Chance in die Geschäftsführung einzusteigen. Seit 2016 bin ich noch Student der Donau Uni Krems, wo ich meine Ausbildung zum MBA (hoffentlich) bald abschließen werde.

Was sollte man für deinen Job mitbringen?

Bei all der erwähnten Aufgabenvielfalt ist natürlich eine gewisse Stressresistenz und Belastbarkeit ein wichtiger Faktor. Hinzu kommt auch die Notwendigkeit für entsprechendes Fachwissen, eine passende Qualifikation ist somit zentral und hilft einem auch selbst im verantwortungsvollen Arbeitsalltag. Verantwortung ist auch ein gutes Stichwort, denn davon hat man in meinem Beruf jede Menge, welcher man sich auch tagtäglich bewusst sein sollte.

Was sind die Herausforderungen in deinem Beruf? Was sind die Highlights in deiner Arbeit?

Herausfordernd in meiner Arbeit sind die unterschiedlichen, teils gegensätzlichen Aufgaben, wie beispielsweise die wirtschaftlichen Anforderungen einer KFZ Werkstatt mit jenen einer Sozialeinrichtung zu verknüpfen. Ebenso stellen die zunehmend schwierigeren Rahmenbedingungen im Sozialbereich immer häufiger eine Herausforderung dar. Nicht zu unterschätzen ist auch die bereits angesprochene Verantwortung: als Geschäftsführer trage ich diese, für die Organisation, aber auch für alle Menschen die darin arbeiten. Diesen ein positives Arbeitsumfeld zu bieten ist mir ein besonderes Anliegen. Dies bringt mich auch zu den Highlights meiner Arbeit. Wenn meine Mitarbeiter*innen gerne ins Vehikel kommen, wir gemeinsam unseren Teilnehmer*innen zu einem positiven Start ins Erwerbsleben verhelfen, Schwierigkeiten meistern und kreativ Inhalte entwickeln und überarbeiten, dann spüre ich immer wieder, dass dies eine wichtige und die richtige Arbeit ist, welcher ich im Vehikel nachgehe.

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