Bild von einem Mann
Bild: Charly Artmann

Gemeinsam suchen wir Lösungen

Mag. Polycarp Ibe

ist Berater für Arbeitsmarkt, Recht, Soziales bei migrare - Zentrum für MigrantInnen.

Bild: Charly Artmann

Wie sieht ein Arbeitstag bei dir aus, was sind deine Aufgaben?

Mein Arbeitstag beginnt um 8.00 Uhr. Dann dürfen Menschen, die Beratung in englischer/deutscher Sprache brauchen, zu mir kommen, um sich über ihre Anliegen informieren zu lassen.

Die Themen der Menschen, die zu mir kommen, können sehr unterschiedlich sein:

  • Arbeit suchen und Status abklären (ob ich in Österreich arbeiten darf)
  • Wohnung suchen, die Frage der Wohnbeihilfe
  • Aufenthaltsstatus abklären
  • Unterhaltsfrage/ Finanzielle Schwierigkeiten
  • Frage zur Familienzusammenführung
  • Kinder mit Schwierigkeiten in der Schule
  • Visumverlängerung
  • Welche Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeit gibt es in Österreich?
  • Rassismus am Arbeitsplatz/Alltagsrassismus/Institutioneller Rassismus
  • uvm.

Meine Aufgabe ist es, die Menschen zu informieren. Gemeinsam suchen wir Lösungen, die für die jeweilige Person zufriedenstellend ist. Wir überlegen uns Maßnahmen, um das Ziel zu erreichen. Es kann sein, dass ich eine Stellungnahme schreibe, Telefongespräche führe, Lebensläufe erstelle, Übersetzungen übernehme oder insgesamt bei der Verarbeitung rassistischer Vorfälle begleite bzw. auch rechtliche Gegenmaßnahmen erkläre.

Warum hast du dich für einen Sozialberuf entschieden?

Ich wollte immer schon die Welt verbessern. Dieses Ziel kann ich in einem Sozialberuf am ehesten erreichen. Außerdem mag ich die Arbeit mit Menschen unterschiedlicher Nationalitäten

Welche Ausbildung hast du gemacht?

Mein Grundstudium ist Soziologie. Darüber hinaus arbeite ich an meiner Dissertation im Themenfeld Afrikanische Werte als Basis für Entwicklung in Westafrika. Im Rahmen meiner langen Beschäftigung habe ich natürlich auch zahlreiche Fort- und Weiterbildungen gemacht. Außerdem hab ich einen angeborener Drang, die Welt zu verbessern und Menschen zu helfen.

Was sollte man für deinen Job mitbringen?

Grundsätzlich schadet es als Kompass und Orientierungshilfe nicht, einen gut ausgeprägten Gerechtigkeitssinn zu haben. Darüber hinaus muss ich Geduld haben, zuhören können, empathisch sein. In meiner persönlichen Arbeitshaltung helfen mir Freude und Verhandlungsgeschick.

Was sind die Herausforderungen, was die Highlights in deinem Beruf?

Ich beobachte, dass Gesetze immer strenger und härter werden. Umso wichtiger erscheint es mir, sich Zeit zu nehmen, um mit Klient*innen Dinge auszudiskutieren und manche Vorschriften eingehend zu erklären. Gesetze kann ich nicht ändern, aber ein Verständnis für die Sachlage herstellen.

Als Erfolg empfinde ich es, wenn Berufungen oder Stellungnahmen positiv entschieden werden. Die größte Belohnung ist, wenn KlientenInnen mit einem „smile“ von mir weggehen.

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