Sabine Wieser mit einer Bewohnerin
Foto: OÖG

Nähe und Distanz, Verständnis und Akzeptanz

Sabine Wieser

ist Fach-Sozialbetreuerin im Landespflege- und Betreuungszentrum Christkindl

Sabine Wieser mit einer Bewohnerin
„Dieses Bild drückt für mich sehr viel aus“, Sabine Wieser mit einer „ihrer“ BewohnerInnen auf Bewohnerausflug. Foto: OÖG

 „…denn die Freude die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück.“ Johann Wolfgang von Goethe

Wie sieht ein Arbeitstag bei Dir aus? Was sind Deine Aufgaben?

Mein Arbeitstag beginnt um 7:00 Uhr. Nach der Übergabe vom Nachtdienst, tauschen wir uns gemeinsam im Team über Arztfahrten, Therapien oder sonstige Angebote bzw. Aktivitäten aus, die im Tagesablauf zu beachten sind.
Mein Aufgabenbereich liegt in der Pflege und Betreuung psychisch kranker Menschen.
Hierbei unterstütze und fördere ich Ihre Ressourcen bei der Körperpflege, beim Ankleiden und bei der Nahrungsaufnahme. 
Die Betreuung von Auszubildenden sowie die Bestellung der Verbandsstoffe und der Handschuhe fallen ebenfalls in meinen Kompetenzbereich.

Warum hast Du Dich für einen Sozialberuf/Gesundheitsberuf entschieden?

Um ehrlich zu sein, kam für mich keine andere berufliche Tätigkeit in Frage. Das Schöne an meinem Beruf ist, ich kann diesen Menschen so viel zurückgeben!
Viele Bewohner hatten in ihrer Vergangenheit Erlebnisse, die ihr Leben stark prägten. Ich hoffe, dass ich ihnen ihren Lebensalltag bei uns in Christkindl mit Geduld, Freude und Humor ein wenig erleichtern kann.
„Altenpflegerin“ ist für viele nur ein Beruf, aber für mich eine Berufung, welche mich in meinem Leben sehr bereichert.

Welche Ausbildung hast Du gemacht?

Nach meinem freiwilligen sozialen Jahr, habe ich die Ausbildung zur Fachsozialbetreuung mit dem Schwerpunkt Altenarbeit absolviert.
Nach dieser zweijährigen Ausbildung stehen einem, viele Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung offen.

Was sollte man für Deinen Job mitbringen?

Geduld, Empathie und Teamfähigkeit sind drei starke und wesentliche Säulen die das Grundgerüst bilden. Es ist wichtig unseren Bewohner*innen mit Offenheit und Humor zu begegnen und gleichzeitig respektvoll und achtsam zu sein.
Für die verschiedenen, vorwiegend psychischen Erkrankungen, spielen Nähe und Distanz sowie Verständnis und Akzeptanz eine sehr wichtige Rolle.

Was sind die Herausforderungen in Deinem Beruf?

Die Bewohner*innen bei psychische Krisen zu unterstützen, um diese zu überwinden.
Das individuelle soziale Miteinander zu fördern, um das Gleichgewicht in der Wohngruppe aufrechtzuerhalten.
Je nach Tagesverfassung benötigen unsere Bewohner*innen Zeit und Zuspruch für ihre alltäglichen Dinge. Jeder Pflegeperson ist bewusst, dass unsere Bewohner*innen ein individuelles Tempo bei der Erledigung ihrer Alltagstätigkeiten benötigen. Jede Situation kann von uns eingeschätzt werden, um ihnen weitgehend ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Was sind die Highlights in Deiner Arbeit?

Es gibt keinen Tag, der nicht ohne ein Highlight zu Ende geht. In der Langzeitpsychiatrie zu arbeiten, ist mein persönliches Highlight. Es gestaltet sich jeder Tag aufs Neue anders, was meinen Arbeitsalltag abwechslungsreich und vielseitig gestaltet. Die Freude der Bewohner*innen bei Veranstaltungen und Festen. Das Vertrauen, das einem geschenkt wird. Oder auch nur ein ehrliches (teilweise zahnloses) Lächeln mit strahlenden Augen der Bewohner*innen.

Zurück