Auf dem Bild steht Raphael Grünzweil vor einer Frau, die auf einen Bildschirm sieht.
Bild: Soziale Initiative

STRUKTUR GEBEN

RAPHAEL GRÜNZWEIL

hat in seinen drei Jahren in der Sozialen Initiative gGmbH schon einige Bereiche des Unternehmens kennengelernt. Als Praktikant in der stationäre Einrichtung in Weikersdorf / Maybe, danach einige Zeit in der Verwaltung und als IN-Assistent, und seit seiner Eröffnung Ende September 2019 nun im Team Sozialraumorientierte Wohnbetreuung (SWB) im Franckviertel in Linz.

Auf dem Bild telefoniert Raphael Grünzweil und sieht dabei aus dem Fenster
Bild: Soziale Initiative

WIE SIEHT EIN ARBEITSTAG BEI DIR AUS, WAS SIND DEINE AUFGABEN?

Bis jetzt hatte ich nur Nachtdienste; diese dauern von 18.00 – 9.00 Uhr und beginnen mit einer Übergabe. Anschließend melde mich bei den Jugendlichen im Haus und in den sechs Außenwohnungen, bis 24.00 Uhr stehe ich (offiziell) zur Verfügung bei Fragen etc. Später am Abend mache ich noch eine Runde zu allen Wohnungen und Jugendlichen.

Zusätzlich zu den 10 Wochenstunden Turnusdienst, der hauptsächlich die Anwesenheit betrifft, bieten wir auch Einzelbetreuung. Mit meinen 30 Wochenstunden habe ich zwei Jugendliche zu betreuen. Aufgrund des Neustarts des Projekts sind momentan hauptsächlich Wohnungseinrichtung, „Wohnen lernen“, gemeinsam die Versorgung gewährleisten die Themen mit den Jugendlichen. Natürlich kommt man auch ums Dokumentieren und Berichte Schreiben nicht herum.

WARUM HAST DU DICH FÜR EINEN SOZIALBERUF ENTSCHIEDEN?

Ich habe schon einiges Unterschiedliches gemacht, von Büro über technische Berufe, was allerdings schlussendlich nicht erfüllend war für mich. Mit Menschen zu arbeiten, war mir wichtig – auch meine Mutter arbeitet im Sozialbereich, da habe ich schon einiges mitbekommen. Außerdem bilde ich mich sehr gerne weiter, und das wird in diesem Bereich nie langweilig.

WELCHE AUSBILDUNG HAST DU GEMACHT?

Lehrabschluss Bürokaufmann, Lehrgang Akademischer Sozialpädagogischer Fachbetreuer auf der FH. Demnächst beginne ich mit dem psychotherapeutischen Propädeutikum.

WAS SOLLTE MAN FÜR DEINEN JOB MITBRINGEN?

Geduld, viel Geduld … (lacht)
Empathie- und Reflexionsfähigkeit, Lernbereitschaft, Organisationstalent, Teamfähigkeit, Humor.

WAS SIND DIE HERAUSFORDERUNGEN IN DEINEM BERUF?

Einerseits muss man flexibel sein hinsichtlich der Tagesstruktur, speziell in der Einzelbetreuung. Nicht immer können die Tagespläne so umgesetzt werden, wie man es sich vorstellt. Andererseits ist es auch meine Aufgabe, gewisse Struktur zu geben und die Jugendlichen dazu anzuhalten, diese anzunehmen.
Hinsichtlich der biographischen Erlebnisse der Jugendlichen benötigt es auch eine ordentliche Portion psychischer Belastbarkeit.
Da dieses Projekt erst seit einem Monat läuft, ist der gemeinsame Aufbau dieses Angebots im Franckviertel derzeit ein wichtiger Punkt im Alltag.

WAS SIND DIE HIGHLIGHTS IN DEINER ARBEIT?

Wenn ich merke, dass sich beziehungstechnisch zwischen den Jugendlichen und mir etwas tut, wenn sie mir persönliche Sachen anvertrauen. Dass es auch möglich ist, mit Jugendlichen, denen es zurzeit gar nicht gut geht, dennoch auch immer wieder herzhaft lachen zu können bzw. sie zum Lachen bringen zu können. Generell die Arbeit und Zeit mit den jungen Menschen! Dass ich Kolleginnen und Kollegen habe, auf die ich mich verlassen kann.

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